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Zeitlos & die NO-Time–Challenge​

Direkt zur Challenge

Zeit wird in unserer modernen Gesellschaft zunehmend als knappes Gut empfunden. Wir fühlen uns oft gestresst oder gehetzt. Einige bewerten diesen modernen Stress auch positiv, empfinden das Leben dadurch als actionreich und aufregend. So oder so haben viele das Gefühl, einen Mangel an Zeit zu haben in Relation zu den eigenen Verpflichtungen, Ideen, Vorstellungen und Träumen. Was genau ist dieses kostbare Etwas namens Zeit eigentlich? Und wie kann es sein, dass Zeit innerhalb eines gleich großen Zeitfensters gefühlt mal wie im Flug vorübergeht und mal stehenbleibt? Dieses Phänomen bedeutet im Umkehrschluss, dass der Mensch einen Einfluss auf seine Wahrnehmung der Zeit hat und dass diese individuelle Wahrnehmung einen Einfluss auf das subjektive Empfinden des Menschen hat.

Aber nun zu dir:

Kennst du das Gefühl, dass die Woche, der Monat, das Jahr oder die Jahre X so unglaublich schnell rumgegangen sind? Sind dir die allgemeinen Redewendungen „Weißt du noch damals? Es kommt mir vor, als wenn das gestern gewesen wäre.“ genauso geläufig, wie den meisten von uns? Wenn du innehältst und an ein Ereignis von vor einem Jahr denkst, wie weit entfernt oder nah dran fühlt es sich an? Wenn du dir nun bewusst machst, was in diesem Jahr alles passiert ist, was du in deinen zwischenmenschlichen Beziehungen, mit dir selbst, auf der Arbeit, in deiner Freizeit erlebt hast. Wie sich vielleicht deine Lebenseinstellung oder deine Interessen geändert haben. Bleibt das Gefühl dann oder verändert es sich?

Es scheint so zu sein, als ob sich diese Art von Redewendungen über das Zeitempfinden mit zunehmen-dem Alter häufen. Ein Kind oder Teenager hat diese Empfindungen von Zeit in der Regel nicht. Eher im Gegenteil. Worin liegt also der Unterschied?

Zeit vergeht insbesondere dann gefühlt schnell, wenn wir das Erlebte nicht bewusst wahrnehmen.

Wenn wir in unseren routinierten und unveränderten Abläufen stecken und unbewusst leben, lassen wir zu, dass unser wertvollstes Gut – unser Leben – einfach an uns vorbeirauscht.

Der Schlüssel für ein bewusstes Leben ist Achtsamkeit.

Kim Davies - Achtsamkeit

Kim Davies hat zum Thema Achtsamkeit dieses wunderschöne, leichte Buch designt.


Die Zeit verweilt lange genug, für denjenigen, der sie nutzen will. (Leonardo da Vinci)


Eine mögliche Definition von Zeit ist die vom menschlichen Bewusstsein wahrgenommene Form der Veränderungen oder der Abfolge von Ereignissen. Oder auch: Die Zeit als Maß jeder Bewegung.

Doch existiert sie nur subjektiv im menschlichen Bewusstsein oder ist sie ebenso objektiv existent? Dient die Vorstellung der objektiven Zeit als Sicherheitsanker und Kontrollinstrument für den Menschen?

Wenn davon ausgegangen wird, dass Vergangenheit und Zukunft nichts weiter sind, als Erinnerungen bzw. Erwartungen in der Gegenwart, dann ergibt sich daraus die Schlussfolgerung, dass es tatsächlich immer nur diesen jetzigen Moment gibt. Dieser Moment jetzt, der niemals so sein wird, wie bisherige Momente waren und niemals so sein wird, wie zukünftige Momente sein werden. Daraus ergibt sich die Frage:

Ist das menschliche Konstrukt Zeit eine Illusion?

„Als Kind dachte ich, die Zeit sei endlos. Jeder Moment gehörte mir, Glück oder Schmerz galten für immer. Es gab weder ein Davor noch ein Danach, es gab nichts als die Unendlichkeit des Augenblickes. Als Erwachsene habe ich begriffen, dass uns die Zeit um so kürzer erscheint, je mehr wir sie als Maßeinheit begreifen. Erst wenn wir erkennen, dass nicht alles messbar, berechenbar und formbar ist, werden wir vielleicht verstehen, dass Zeit nicht alles ist, nur ein Maß, das wir uns selbst gesetzt haben.“ – Hannah Valentin

Zu diesem Thema lässt es sich durchaus philosophieren. Welche Ideen und Vorstellungen kommen dir, wenn du dich mit dem abstrakten Etwas namens Zeit beschäftigst?

Um nicht zu sehr in Theorien und Thesen über die Zeit abzudriften, ist es mal wieder an der Reihe für ein Selbsterfahrungsexperiment – für eine

Challenge:

Verbanne die Uhrzeit so gut wie möglich aus deinem Leben. Das geht natürlich am besten in einer Phase, die nicht mit Terminen und Verpflichtungen vollgeballert ist. Richte dir eine solche Phase ein, wenn sie nicht eh schon ab und an fester Bestandteil ist. Du wirst zuerst einmal feststellen, wie oft wir mit der Uhrzeit „konfrontiert“ werden, ohne es bewusst zu merken. Im Handy, im Auto, an Wänden, als Wecker, am PC, am Fernseher – überall ist die Zeit zu sehen.

Manche Uhrzeiten lassen sich nicht ohne Weiteres ausblenden, wie zum Beispiel auf dem Smartphone oder PC. Je nach Betriebssystem kann man die Uhrzeit in der Taskleiste und auf dem Sperrbildschirm ausblenden oder nicht. Du kannst es dir aber auch einfach machen und die Uhrzeit mit geschlossenen Augen umstellen, wenn du sie nicht ausblenden kannst. Drehe alle Uhren zu Hause um, bzw. hänge sie ab. Natürlich wirst du morgens wissen, wie spät es ist, wenn dein Wecker klingelt, du zur Arbeit fährst, Termine oder Verabredungen wahrnimmst. Falls du dein Handy als Wecker nimmst, solltest du in jedem Fall über die Anschaffung eines externen Weckers nachdenken. Den kriegst du bereits für wenig Geld neu oder gebraucht. Nicht nur für diese Challenge ergibt das Sinn, sondern auch für das Medienfasten, für einen erholsameren Schlaf, für ein leichteres Rauskommen aus dem Bett und für noch vieles mehr.

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Mache die Challenge so, wie es dein Alltag zulässt und hole das Maximum dabei raus. Besonders abends lohnt es sich, nicht zu wissen, wann du schlafen gehst. Oder an freien Tagen nicht zu wissen, wann du aufstehst. So kommst du gar nicht erst in die Bewertung, ob du nun zu viel oder zu wenig Schlaf haben wirst oder hattest. Du kommst in einen natürlicheren Rhythmus und wirst merken, wieviel Raum das Thema Zeit und Zeitmanagement in deinem Leben hat und ob du daran etwas ändern möchtest.

Teile deine Thesen zum Thema Zeit oder deine Erfahrungen und Erkenntnisse der Challenge gerne mit anderen unten in dem Kommentarbereich.


Ihr habt die Uhren, wir haben die Zeit. (Hawaiianisches Sprichwort)


Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Marco

    Ich benutze schon lange keinen Wecker mehr. Ich mache es so, dass ich mir zur Nacht einen inneren Wecker stelle. Mein letzter Gedanke vor dem Einschlafen ist dann in etwa so: Ich möchte um 7:30 aufwachen und ausgeschlafen sein. Das basiert allerdings immer noch auf den Terminen, die ich am nächsten Tag habe. Ohne Uhr bin ich manchmal an Wochenenden und dann passiert es, dass ich plötzlich bemerke, dass ich schon länger gar nicht mehr auf eine Uhr geschaut habe. Für mich überraschend dabei ist dann, dass ich die Uhrzeit gar nicht vermisse.

    Im heilerischen Kontext habe ich die Erfahrung gemacht, dass man Dinge aus der Vergangenheit verändern kann. Es hört sich abenteuerlich an, aber wenn man bedenkt, dass es nur diesen Moment gibt und alles andere Erwartung oder Erinnerung ist und das Gehirn sowieso vieles gar nicht exakt speichert, dann finde ich, wird das wieder denkbar.

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